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... denn das ist erst der Anfang!
Wenn wir unseren gesamten Abraum nehmen würden und heimlich, wenn die Nacht am tiefsten steht, in den TEICH befördern würden… im O-Fall immer an gleicher Stelle und trotzdem nicht zu nah an allen Ufern – so würde doch allmählich eine kleine Insel entstehen. Eine kleine Sandsteininsel und die ganzen fossilen Muscheln wären wieder im Wasser (süß zwar aber zusammen mit Karpfen). Wenn sich dann alle an die Insel gewöhnt hätten, würden wir direkt darauf ein steinernes Kind platzieren. Das Versteck ultimativ. Alle sehen mich, doch keiner kriegt mich. Früh morgens und spät abends kommt der Reiher vorbei und setzt sich auf meinen Kopf und singt seine seltsamen Gesänge. Und lässt auch das ein oder andere Ei fallen. Ein paar Jahre steht das Kind auf seiner Insel da so inmitten des Teiches. Die Insel sandet aus und wird unter dem Kindergewicht kleiner und flacher. Das Kind versinkt. Irgendwann steht das Wasser bis zu den Ohren. Und der Reiher kreischt. Die Vision von Herrn Klaas (Dorfschullehrer und Heimatologe Spezialgebiet Diesdorf) dreht sich immer wieder um eines. Ein Floß. Auf dem Teich. Im Museumsdorf. Für die Kinder. Als wir Kinder waren, wohnten wir auch am Dorf. Und hatten einen Teich. Obendrauf auch noch ein Floß, was uns anfangs noch nicht gehörte, später schon. Schwimmen konnte keiner. Trotz ewigdauernderaneinandergereihter Sommer, Frühjahre, Herbste und Winter – auf, am, neben und unter dem Floß.
Bilderverstecksel:
? Ideen?Bis vor kurzem war mir gar nicht klar, dass mit pi (im Zusammenhang mit Daumen) DAS pi (3,14159)gemeint ist. Ich dachte, pi ist einfach ein lustiges Wort, so wie "nunu" oder "tok". Gut, ein bißchen Schade ist es schon. Alle Wörter haben eine Bedeutung. Wirklich Schade. Die Redewendung (s.o.) eröffnete mir im fortgeschrittenem Alter ganz neue Horizonte. Ihr wisst sicherlich (im Gegensatz zu mir), was es mit pi und dem Daumen (Strahlensatz der Elementargeometrie) auf sich hat. Das mit dem Daumen hatte ich auch noch nicht verstanden. Ich fand Künstler, die die Gegend mit dem Daumen anpeilen, etwas affektiert.
Pi mal Daumen ist ja wirklich überall. Toll!
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pi im Maschendrahtzaun |
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großes pi für die Kinder |
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Der beleidigte Gunnar, auch mit pi gemacht |
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Feuersegen, FLM Diesdorf
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Finde den Fehler, bzw. erkenne den Zusammenhang.
Die Gerätschaften des Museums werden Teil der Skulpturen des Projektes „1 2 3 4 Eckstein“ – so tragen die dargestellten Versteck spielenden Kinder Geräte, die ihren Ausgangspunkt im Museum haben und eine Zeitreise unternommen haben; mit sich. Dies veranschaulicht dem Besucher auf besondere Art, wie sich die Geräte im Laufe der Zeit nach unseren Bedürfnissen und durch industriellem Fortschritt entwickelt haben. Der fehlende Schornstein aus dem Jahre 1750 bei gleichzeitiger regelmäßiger Feuernutzung zeigt ein Drama: Brand, Brand, Brand … Ob die Feuersegen tatsächlich geholfen haben, ist der Phantasie überlassen. Offensichtlich ist das fehlende Bindestück für die eigene Lebensversicherung u.a. das Ofenrohr. Die Entwicklung der verschiedenen Feuerstellen im Innenraum, geschlossen oder offen, der Rauchfänge und Kamine (die ersten waren im Übrigen hölzern und wurden bei Funkenflug im Schacht gern zu Brandbeschleunigern), festen und transportablen Öfen und Glutschalen zeigt: irgendjemand hat das Ofenrohr erfunden. Doch wer war das?
Ich hätte nicht gedacht, dass das schwierig werden könnte. Das Ofenrohr ist einfach um 1850 aufgetaucht und dieser Auftritt geht Hand in Hand mit der Industrialisierung. Dann kam der Besuch von meinem Schornsteinfeger, der bei mir die Abgaslesung bewerkstelligt. Ihn habe ich befragt und er sagte mir zwei Dinge: Die Schornsteinfeger kamen im 16. Jahrhundert aus Italien in unsere Gefilde und brachten tatsächlich Glück mit – im Sinne von Kaminen, der Reinigung dieser und bestimmt irgendwann auch mit Ofenrohren. Wer allerdings das Ofenrohr erfunden hat, dazu gab er mir eine Telefonnummer von einem Schornsteinfegermeister aus der Altmark: Günther Schoppenhauer, ein schreibender Glücksbringer. Herr Schoppenhauer hat sein Leben nicht nur den Schornsteinen gewidmet, er hat auch sehr unterhaltsam über Schornsteine geschrieben. Seine Bücher sind inzwischen vergriffen, zum Glück hatten sich noch Exemplare bei ihm zu Hause versteckt und er schickte mir die kurzweilige Lektüre.
Doch der Erfinder des Ofenrohrs darf noch gesucht werden.
Heimatstipendiatin wirft einen Blick über Schulter
… und reist in die Abgründe der Vergangenheit.
Samstag, der 8.September 2018 (nach Christi Geburt). Herzlich willkommen im Land der Absurditäten.
An jenem Tag fragte ich mich, wie die Mehrzahl von Heimat eigentlich benannt wird. Heimate oder Heimata oder Heimaten? Laut Duden wohl die Letztere.
Frage: Wie viele Heimaten hast denn du schon so gehabt?
Irgendwie liegt es ja nahe, dass sich eine einzige Heimat, als diejenige (eigentliche) Heimat heraus kristallisieren möchte. Oder möchten nur wir das?
Die Heimaten – nicht zu verwechseln mit den Primaten – klingt nach etwas, was es gar nicht gibt – eine Worterfindung, für den Fall, man bräuchte dieses Wort für eine wissenschaftliche Abhandlung.
Alternativ wäre doch das Wort: HEIMSUCHUNG eine gerade zu perfekte Besetzung für die Heimate.
Während ich darüber im Licht des Bewegungsmelders des Pferdestalles aus Eversdorf sinnierte – es war meine letzte Nacht allein im Museum – sang mir der Reiher ein Abschiedslied zur Nacht. Wer die Reihergesänge noch nie gehört, der stelle sich vor, es klingt wie eine Kreatur, die abkratzt, nein, elendig zu Grunde geht und kurz zuvor einen gewaltigen Wutanfall durchlebt.
Zurück zur HEIMSUCHUNG. Leider ist dieser Begriff schon durch eine andere Bedeutung besetzt. SCHICKSALSSCHLAG. In Verbindung mit Strafe und Buße, gelebt mit Verzweiflung und Demut. Oftmals von außen ausgelöst. (?)
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Heimsuchung der Fische, Museumsteich |
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Eden, Heimat ohne Eva |
Meine HEIMSUCHUNG begann in Dresden, von manchen auch liebevoll Las Vegas von Ostdeutschland genannt. Dresden hat ja viele Namen und auch viele HEIMSUCHUNGEN hinter sich.
Es bleibt spannend!
Denkt sich auch die Motte, die den Bewegungsmelder attackiert.
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Die Suche in vollen Zügen; im Gänsemarsch um den Diesdorfer Museumsteich. |